"Wenn ein Mensch im Rollstuhl sich seinen Theaterplatz  selbst aussuchen kann, dann sind wir inklusiv."

Difference

Wie friedlich wäre es, wenn man einfach sein kann, wie man ist? Doch wenn wir Menschen begegnen, vergleichen wir uns auch sofort. Wir fragen uns schnell, was wir können und die anderen nicht. Manchmal fragen wir uns, warum andere anders aussehen oder nicht sprechen wie wir. Unterschiede (englisch: Difference) fallen schneller auf, als Gemeinsamkeiten. An Unterschieden machen wir auch fest, ob wir eine Person als fremd empfinden oder nicht.

 

Wagner Moreira zeigte hier mit der Tanzcompagnie der Landesbühnen Sachsen und Gäst:innen einen Tanzabend. Sie zeigten, wann und wie Unterschiede zwischen Menschen wahrgenommen werden. Mit verschiedenen Sinnen spielt die Inszenierung: Kannst du Tanz hören? Musik sehen? Bewegungen fühlen?

12.
JULI
2022
Hellerau Europäisches Zentrum der Künste, Dresden
relaxed performance

Projektbeschreibung

2022 haben die Landesbühnen Sachsen und das Festspielhaus Hellerau mit DIFFERENCE die erste größer angelegte Relaxed Performances und Sensorial Adapted Performances Sachsens – eine Form der Performance, welche Teilhabe von Autistischen, Behinderten und nicht - behinderten Menschen im und am Bühnengeschehen realisiert.

 

Im Kern ging es darum, die Regeln und Rahmenbedingungen im Theater etwas zu „entspannen“, sensibler zu gestalten und auch an den Bedürfnissen der Besucher:innen auszurichten. Zum Beispiel, indem der Zuschauer:innenraum nicht in Schwarz getaucht wurden und hell bleibt, oder Zuschauer:innen ihre Pausen selber setzen und den Saal jederzeit verlassen konnten. Ton und Licht konnten je nach Bedürfnis und Veranlagung verstärkt oder abgeschwächt werden. Es gab alternative Sitz- und Liegemöglichkeiten.

 

Vor der eigentlichen Erarbeitung der Performance wurden die beteiligten Künstler:innen und die beiden Häuser für die inklusiven Herausforderungen des Projekts sensibilisiert.

 

Der erste Schritt dieser Sensibilisierung war der Kontakt mit Menschen mit Behinderungen und das Arbeiten mit Ihnen. Dabei wurden auch konservative Tanzerfahrungen und -ausbildung erweitert. Gerade für das Tanzensemble wurde dadurch die Bewertung der eigenen künstlerischen Arbeit verschoben, wenn sie etwa in einem Workshop zum ersten Mal zusammenarbeiten mit zwei erfahrenen gehörlosen Tänzer:innen und mit ihnen in den Austausch kommen. 

 

Der zweite Schritt der Sensibilisierung betrifft die Institution Theater insgesamt, an den Landesbühnen Sachsen und HELLERAU wurden barrierefreie Strategien im künstlerischen Bereich, wie auch bei Vertrieb und Verwaltung angelegt. Nur durch die Einbeziehung der Institutionen konnten die gemachten Erfahrungen im Projekt auch nachhaltig nutzbar werden. In mehreren Workshops und Coachings wurden verschiedene Möglichkeiten von inklusivem Denken und Handeln gelernt und vorgestellt. 

 

Vor allem nonverbale Kommunikation, wie Audiodeskription und Deutsche Gebärdensprache standen hier im Vordergrund. Das Prinzip der aesthetic of access fordert vor allem künstlerische Entscheidungsträger:innen zu einem inklusiven Denken auf, und so wurden etwa Gebärden und eine künstlerische Live-Audiodeskription inhärenter Bestandteil der Inszenierung.

 

Bei der Produktion DIFFERNCE habe ich gemeinsam mit Josepha Vogel die Projektleitung innegehabt.

Choreografie

Dramaturgie

Bühnenbild

Kostüm

Musik

Video

Projektleitung

Assistenz

Tänzer:innen

Besetzung

Wagner Moreira

Johanna Jäger

Fabian Wendling

Tom Böhm

Martin Widyanata

Tim Stadie

Josepha Vogel, René Kalauch

Hanna Kelley

Dodzi Dougban, Sophie Hauenherm, Olympia Scardi, Pierre Zinke, Anne Grüning, Tanzensemble der Landesbühnen Sachsen

Photos von Klaus Giga

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