Eine Handvoll Briefe, eine Kommode und eine Grund- riss-Skizze sind alles, was vom Leben von Felix Ganz und seiner Frau Erna in einem sogenannten „Judenhaus“ in Mainz zeugt. Hier wurden die beiden ein Jahr lang fest- gesetzt, nachdem sie aus ihrer Villa mit Rheinblick ver- trieben worden waren. Mit der Außenwelt sind sie nur durch Geräusche aus der Nachbarschaft und den Blick auf das Hauptquartier der Gestapo auf der anderen Straßenseite verbunden – und durch die Briefe, die Felix schrieb, in denen aber aus Angst, dass die Gestapo mit- lesen könnte, nie die ganze Wahrheit stand.
Felix’s Room ist Gefängnis und Gedächtnispalast zu- gleich, denn Felix und Erna entkommen hier ihrem Schicksal immer wieder für kurze Momente – mithilfe ihrer Fantasie und der Musik, die sie zurückführt zu den prächtigen Bällen und Reisen ihrer Vergangenheit. Von tanzbarer Operette über gefühlvolle Opernarie bis zu gut gelaunten Songs der 20er Jahre beschwören die Klänge Erinnerungen an glücklichere Zeiten herauf.
Der Autor Adam Ganz fügt das Leben seines Urgroßva- ters Felix anhand der überlieferten Briefe zusammen. Ausgangspunkt sind zudem die Grundriss-Skizze des Zimmers in der Kaiserstraße und der überraschende Fund der Original-Kommode in Mainz 2019, die nun mit auf der Bühne steht und Teil einer musikalischen Inter- vention wird.
Konzept/Regie
Komposition
Musikalische Leitung
Kostüm
Dramaturgie
Lead Visual Artist
Sound Design
Produktionsleitung
Mitarbeit
Adam Ganz, ScanLAB Projects
Tonia Ko
Christoph Breidler
Noemi Baumblatt
Julia Jordà Stoppelhaar, Karolin Trachte
James White
Benjamin Grant
Meriko Bergrove, Anetta Jones, René Kalauch, Sabrina Schmidt
Lara Yilmaz
Durch projizierte holografische Effekte konnte man in der Veranstaltung FELIX’S ROOM in das Leben von Felix Ganz eintauchen, der 1942 mit seiner Frau Erna in ein sogenanntes "Judenhaus" gebracht wurde und nur durch Briefe mit der Außenwelt verbunden war.
In Zusammenarbeit mit ScanLAB Projects (London) unter der Leitung des Architekten und Regisseurs Matt Shaw fügt der Autor Adam Ganz die Geschichte seines Urgroßvaters Felix anhand überlieferter Briefe zusammen. Mit der 3D Scan- und Projektionstechnologie LiDAR wurde an diesem installativ-musikalischen Abend das Zimmer und die Geschichte von Felix und Erna erlebbar.
Diese digital-hybride Uraufführung wurde von einer Jury aus über 300 internationalen Bewerbungen ausgewählt und hatte am 28. Juni 2023 auf der Probebühne des Berliner Ensemble Premiere.
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